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Nach-Lese

******uja Frau
6.914 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nach-Lese
In diesem Thread wollen wir zusammentragen, was sich in den Weiten des WWW an kursorischen, anekdotischen, interessanten und vor allem diskutierenswerten Berichten zum Thema Sprache(n) findet – facts und fake facts. Diskussionen bitte ibidem. *cool*
******uja Frau
6.914 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Über diesen Artikel stolperte ich erst heute:
http://www.spiegel.de/wissen … s-islaendisch-a-1189648.html

Was haltet ihr denn von der Grundthese – je mehr Menschen eine Sprache sprechen, desto mehr wird eine komplexe Grammatik durch erweitertes Vokabular ersetzt? *g*
******uja Frau
6.914 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
******uja:
Was haltet ihr denn von der Grundthese – je mehr Menschen eine Sprache sprechen, desto mehr wird eine komplexe Grammatik durch erweitertes Vokabular ersetzt? *g*

Also wenn niemand dazu eine Meinung hat, dann leg ich mal los. *klugscheisser*

Der Artikel vermischt zwei Dinge:

1.) Den Unterschied zwischen synthetischen und analytischen Sprachen. Als "synthetisch" bezeichnet man Sprachen, die möglichst viel Information in Flexion und Deklination packen, als "analytisch" solche, die einzelne Aspekte in entsprechenden Funktionswörtern ausdrücken. So ist Latein eine überwiegend synthetische Sprache, Englisch und Chinesisch sind hingegen sehr analytisch. In der Regel trifft man aber auf unterschiedliche Mischformen; das Konzept ist daher von begrenztem Nutzen.

2.) Den lexikalischen Reichtum einer Sprache. Dieser hat nichts damit zu tun, ob eine Sprache synthetisch oder analytisch ist, denn zum Ausdruck grammatischer Aspekte braucht es nur eine relativ begrenzte Zahl entsprechender Funktionswörter. Ausschlaggebende Faktoren sind hier vielmehr der Einfluss anderer Sprachen – im Englischen etwa die germanischen Dialekte der Eingeborenen in Verbindung mit der Bildungssprache Latein und später Französisch, was zu zahlreichen Doubletten geführt hat – sowie die geographische Streuung.

Es ist wahr, dass Sprachen mit einem großen Verbreitungsgebiet dazu tendieren, regionale Dialekte auszubilden, und diese regionale Differenzierung zeigt sich zuallererst im Wortschatz – dem Bereich der Sprache, der für Veränderung am anfälligsten ist. Deshalb haben Sprachen mit vielen Sprechern in vielen verschiedenen Ländern einen sehr großen Gesamtwortschatz – jedoch nutzen Sprecher im Allgemeinen nur den Teil davon, der in ihrem Land gebräuchlich ist. Sehr deutlich ist das an den verschiedenen spanischen Dialekten zu sehen, wo v. a. die Alltags- und Slang-Wörter in Spanien völlig andere sind als etwa in Mexiko oder in Argentinien. Das liegt zu einem großen Teil auch an den Indiosprachen in Lateinamerika, deren Einfluss darin immer noch zu spüren ist, auch wenn sie ansonsten praktisch nicht mehr gesprochen werden.

Was allerdings die Veränderungen in der Grammatik angeht, so spricht man von einem Kreislauf: Neue analytische Elemente werden eingeführt, schließlich immer normaler und am Ende Teil einer neuen synthetischen Grammatik. Bestes Beispiel dafür ist das Futur in den romanischen Sprachen, das nicht von der synthetischen lateinischen Form (cantare – cantabo) abstammt, sondern von einer analytischen vulgärlateinischen Bildung (cantare habeo). Diese Verbindung hat zu den heutigen synthetischen Formen it. canterò, sp. cantaré etc. geführt.

Und redundante Aspekte werden nicht deshalb mehrfach kodiert, um den Kindern den Spracherwerb zu erleichtern, sondern einfach deshalb, weil gesprochene Sprache expressiv ist. Redundanz ist ein Mittel der Expressivität. Und Sprachwandel findet in der gesprochenen Sprache statt. *zwinker*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Ich hab's noch nicht gelesen, obwohl ich eigentlich eine fleißige SPON-Leserin bin. Daher weiß ich z. B. dass die Redakteure des Spiegels nicht immer einer Meinung sind. So gibt es öfter unterschiedliche Meinungen zu einem Thema. Find ich gut, dass dies innerhalb des Hauses möglich ist.

Die These an sich finde ich sehr interessant, aber mitreden kann ich erst später.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Gendern und das generische Maskulinum
Ein sprachwissenschaftliches Plädoyer gegen die Praxis des Genderns in Wort und Schrift aus der Feder des Germanisten Peter Eisenberg findet sich hier:
http://www.faz.net/aktuell/f … fc745d2d831bfc8276fc2fe1f3fd

Was haltet ihr von seinen Argumenten?
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
FAZ
Hast du ein FAZ-Abo? Ich bekomme keine Artikel angezeigt. Auch über die Google-Suche nicht. *nixweiss*
**********gosto Frau
16.051 Beiträge
Ich glaube
du musst dich anmelden. Ich habe auch kein Abo, bin aber als online-Leser angemeldet.
******uja Frau
6.914 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
****Ffm:
Hast du ein FAZ-Abo?
*nein*
Aber den Artikel, so wie ich ihn verlinkt habe, kann ich trotzdem lesen. *nachdenk*
Vokabularerweiterung..
Ich bin leider nicht so sprachgewandt wie andere in dieser Gruppe.

Am Thema hätte ich eine interessante Parallele: alt-hebräisch und die Erweiterung der Sprache zum neu-hebräischen (ivrit, welches ich in so etwa spreche) noch vor der Gründung des Staates Israel und Ivrit als Nationalsprache des neuen Staates.

Einige sehr interessante Übernahmen und Kennzeichnungen von 'modernen' Worten, die einfach zur Zeit des biblischen Hebräisch nicht existierten. So wurde 'Televisia' (TV) übernommen. Elizier Ben-Yehuda war zum größten Teil bei der Kodifizierung maßgeblich beteiligt.

Von ursprünglich Tausenden gesprochen, musste sich die Sprache sehr schnell einer modernen Umgangsform anpassen.

Dies ist, glaube ich, ohne Parallele in unserem modernen Zeitalter?

Ich habe dies nicht analysiert sondern gebe es als Arguments-punkt einfach weiter.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
FAZ lesen
Danke Luccio, nach dem Login kann ich den Artikel auch sehen.
*knicks*
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